Der Yumi, wie ihn Shibata Kanjuro XXI für die Kyudopraxis herstellt, entspricht dem go mae higo d.h. er hat einen Naka uchi (Mittelteil) aus vier mit Hitze gehärteten higo (Bambuslamellen), einer Holzlamelle in der Mitte (Ahorn) und zwei sobaki (Aussenhölzer - oft Haze > Wachsbaumholz).

Dazu kommen der elastische Todake (Aussenbambus) und der gehärtete Uchidake (Innenbambus) die nicht vom gleichen Bambusrohr stammen sollen.

 

Vom Bambusrohr können übrigens nur die zwei „Blattseiten“ gebraucht werden. Im Bild auf der Vorderseite ist das Werkzeug sichtbar mit dem der Bambus gevierteilt wird.

Zuerst wird der Naka uchi 中打 verleimt und anschliessend in eine komplexe Form gehobelt.

Uchidake (auch Maedake) und Todake werden plangehobelt auf den Nakauchi geleimt (Yumi uchi) zusammen mit dem Kami no seki ita und Shimo no seki ita (Holzenden oben und unten). Gepresst wird die Leimung durch eine Schnurwicklung, die mit Bambuskeilen gestrafft wird. Als Leim braucht Shibata Kanjuro XXI üblicherweise einen Harnstoffkleber, der klimatische Schwankungen gut erträgt und elastisch ist. Hochwertige Yumis werden mit dem aus Hirschhaut selbst hergestellten Nibe - にべ (ein unter hoher Temperatur flüssiger Leim) im Dampf geklebt. Oft kommt auch Superglue zum Einsatz.

Nach dem Leimen werden die Seiten grob verputzt und die Enden rudimentär geschnitzt. Dann wird der Yumi zum ersten Mal mit einer Shinaitsuru (starke Sehne) gespannt – ein heikler Akt!

 

Gespannt bleibt der Yumi so ein paar Tage ruhig stehen. Dann werden seine Enden und die Seiten fertig bearbeitet, fein geschliffen, mit einem Eberzahn seitlich poliert, Griffleder und Rattan angebracht und die Signatur des Meisters eingebrannt:

Dabei kommt der uralte Haridai (Holzbock) zum Einsatz.

Signaturen von Shibata Kanjuro XXI und seinen Vorfahren

Signatur von Don Symanski. Seine Yumis entsprechen heute nicht mehr der Shibata Tradition.